Deutscher Maler des 20. Jahrhunderts, geboren 1897 und gestorben 1974. Er studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf und arbeitete mit Heinrich Nauen und Otto Dix. Seine künstlerische Arbeit erforscht naturalistische, abstrakte, expressionistische und surrealistische Kunstrichtungen.
WILL HALL
Parcours
Studium
Kunstakademie Düsseldorf
Bei Heinrich Nauen und Walter Kaesbach mit Otto Dix
Art Naturaliste, Abstrait, Expressionnisme, Surréalisme
Auf der Suche nach seiner "Absoluten Malerei"
1897 - 1974
Lebensdaten
1897
Am 10. Februar in Berlin geboren, wächst in Neuss und Kaarst auf.
gegen 1912
beginnt Szenen auf Rennplätzen, bei Schützenfesten und Martinszügen in einer das Gegenständliche abstrahierenden Bildsprache zu malen. Expressionistische Anfänge und erste Versuche in nicht-figurativer, ungegenständlicher Malerei.
1914-1916
Stipendium an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf bei Professor Kreis.
1915
Erste Begegnung mit dem Maler und späteren Freund und Biographen Paul Loskill (* 1899).
1916
Hall wird Soldat in Rußland und im Baltikum.
1918
Es entsteht das vermutlich erste Werk „absoluter Malerei", das Ölgemälde „Reiterlied", welches akustische Erlebnisse in abstrakte, farbige Klangrhythmen umsetzt.
1920-27
Besuch der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler von Professor Heupel-Siegen mit eigenem Atelier. Studium bei Heinrich Nauen. Mitstudenten: Otto Dix, Herbert Böttger, Will Küpper, Jupp Rübsam und andere.
Seit den 20er Jahren gehört Will Hall zusammen mit den Malern Paul Loskill, Will Küpper und dem Schriftsteller Karl Schorn dem Freundeskreis um Pfarrer Hubert Mennicken in Neuss an. Besonders nach 1933 vermittelt ihm Mennicken Aufträge. Nach der Versetzung des Pfarrers nach Vennhausen (1935) arbeitet Hall an Mosaiken und Paramenten für die dortige Kirche St. Katharina. Der Totenzettel für Pfarrer Mennicken (Tod 1938) trägt eine Abbildung von Halls Mosaik „Christuskopf". In den 20er Jahren entsteht auch die von Will Hall in dem Freundeskreis geprägte Idee vom „Entgötterten Blick", welche Götter und Göttersöhne des humanistisch-idealistischen Bildungsgutes der Gründerjahre stürzt. Dieses Thema nimmt Hall nach dem 2. Weltkrieg in einem Zyklus unheimlich-dämonischer Kohle- und Kreidezeichnungen wieder auf.
1932
Hall gewinnt den Wettbewerb für das Ehrenmal in Büttgen, das mit Hilfe der Mosaikwerkstatt Paul Loskills ausgeführt wird.
1934
Einweihung des Ehrenmals.
1943
Zerstörung seines Lebenswerkes durch Bomben, die auf Hall's Düsseldorfer Atelier fallen.
Seit 1944
Beginn eines neuen Schaffens. Hall besinnt sich auf die Erlebnisse aus seiner Baltikumzeit. Es entsteht eine Pastellserie „Rußland", die Erinnerungen an Menschen, Landschaft und Leben im Baltikum als gleichsam volksliedhafte Folklore schildert. Hall setzt sich erneut mit den Gestaltungsprinzipien der abstrakten Kunst auseinander. Parallel dazu entstehen Kompositionen surrealistischer Prägung, wobei ihm das Thema der Metamorphose besonders wichtig zu sein scheint. In den 70er Jahren entstehen geometrisch-abstrakte Kohlezeichnungen, die seine frühe Beschäftigung mit nicht-figurativer Kunst wiederaufgreifen.
1974
Am 22. März stirbt Will Hall zurückgezogen in Neuss.